Unser Ausflug am Samstag, dem 23. September, führte in die Niederlausitz. In Byhleguhre fand der Superkokot, die finale Veranstaltung des traditionellen Hahnrupfens, statt.
21 Erntekönige zogen mit Blasmusik zum Festplatz, an der Spitze der Superkral von 2016, gefolgt von den Ernteköniginnen in Spreewälder Tracht.
Anfangs hingen an der mit Eichenlaub umwundenen Pforte neben dem Hahn etwas tiefer verschiedene kleine Preise wie Schokolade, Schnapsfläschchen, Zahnbürsten oder Kosmetikartikel. Diese versuchten die Reiter bei den ersten Runden zu greifen. Später mussten sie dem Hahn – niedersorbisch: kokot – erst den Kopf abreißen und dann die Flügel. Keine leichte Aufgabe, denn der Hahn war sieben Jahre alt! Nur auf dem Pferd stehend hatten die jungen Männer eine Chance, den Hahn überhaupt zu erreichen. Dies verlangte viel Mut und Geschick von den Reitern und sorgte für Spannung beim Publikum.
Eine schöne Kulisse bildeten die Ernteköniginnen – jeder Erntekönig wurde von einer Erntekönigin begleitet. Sie bewegten sich und tanzten die ganze Zeit über zur Musik. Wir erfuhren, dass die Tracht von Dorf zu Dorf Unterschiede aufweist. Besonders die Kopfhauben sind verschieden groß und unterschiedlich gebunden. Je reicher das Dorf, desto größer die Kopfhaube.
Eine kulinarische Köstlichkeit waren zweifellos die frisch gebackenen Hefeplinsen mit Butter und Zucker.
Nach Crostwitz zurückgekehrt, ließen wir den Tag beim gemeinsamen Abendessen in Kockels Weinkeller ausklingen. Sebastian und Thaddäus Donath sowie Jonas Noack umrahmten den Abend musikalisch. Eine schöne Überraschung – vielen Dank dafür!
In etwa 27 Dörfern der Niederlausitz findet das Hahnrupfen statt. Die jeweiligen Erntekönige sind für den Superkokot nominiert. In diesem Jahr wetteiferten 21 von ihnen um diesen begehrten Titel.
Der Superkokot findet immer im Wohnort bzw. der Gemeinde des Superkrals des Vorjahres statt. Da der diesjährige Superkral bereits 2016 Superkral war, findet das Fest 2018 zum 3. Mal in Folge in Byhleguhre statt.